m Gegensatz zu meiner Sammlung „
fotorevers” ist dieser Teil der
Seite dem imposanten Avers der Fotografie aus der Zeit des Jugendstils gewidmet.
Die ersten Fotos, die ich zufällig kaufte, verursachten mir Kopfschmerzen. Mein
ästhetisches Empfinden wurde stark verletzt. Jedoch mit der Zeit als meine Sammlung am Umfang
gewann, fand ich große Befriedigung bei der Suche und bei der Vergrößerung meiner
Kollektion.
Diesen Teil der Sammlung betrachte ich eher als ein Studium der Soziologie.
W A R U M ?
Diese Frage stelle ich mir beim Betrachten jeder Fotografie.
Warum hat man dieses Motiv ausgewählt? Warum gibt es mehr Männerfotos? Brauchen
männliche Personen, so wie es die Natur uns vormacht, mehr Schmuck, mehr Farbe, mehr sich
aufplustern…?
Bis heute zähle ich in meiner kompletten Sammlung nur ein paar wirklich schöne
Fotografien aus dieser Epoche, die restlichen kann man als Jugendstilkitsch betrachten.
In den Jahren 1890 bis 1914 reichte es den Fotografen nicht mehr Personen abzulichten vor
Hintergründen mit Bergen, künstlichen Flüssen, malerischen Dörfern oder
abgebrochenen Säulen, prunkvollen Palasttreppen und Palmen als Requisite. Man fing an
Vignetten herzustellen, die als Schmuck dienen oder die den Charakter verdeutlichen sollten bzw.
sogar auf den Beruf und die Interessen der jeweiligen Person hinwiesen.
Fertige Vignetten, wie z.B. mit Blumen geschmückte Papierrollen oder mit Efeu bewachsene
Hufeisen, ebenso Abbildungen des Kaisers, konnte man in Fotofachgeschäften kaufen oder auch
direkt im Fotoatelier aussuchen, wo man sich dabei professionell beraten lassen konnte.
Selbstverständlich waren diese Abbildungen teurer als gewöhnliche Fotos.
Nach intensiver Überlegenszeit ordnete ich diese Kollektion folgendermaßen:
FRAUEN,
MÄNNER,
KINDER i
GRUPPEN. Ich bin der Meinung, dass
diese Anordnung am besten die sozialen Themen der damaligen Zeit darstellt und sie beinhaltet
wichtige Erkennungsmerkmale.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß!